Zu kurze Betten im Urlaub – ein unterschätztes Problem für große Menschen

Wer als großer Mensch verreist, freut sich auf Sonne, Meer, Entspannung – und stößt spätestens beim Schlafen an seine Grenzen. Genauer gesagt: an die Bettkante. Ich bin 2  Meter groß und gerade mal wieder auf den Kanaren unterwegs. Wunderschöne Inseln, keine Frage. Doch die Suche nach einer Unterkunft mit ausreichend langem Bett hat mir vor der Reise mehr Kopfzerbrechen bereitet als der Flug selbst. Denn mir ist natürlich bewusst, dass man in einer Airbnb Wohnung in der Regel kein 2,20m langes Bett bekommt, wie ich es von zu Hause gewohnt bin.

Warum Bettlänge kein Luxusproblem ist

Zu kurzes Bett für grosse Menschen
Zu kurz und mit Gitter = gar nicht gut!

Wer kleiner ist, kann sich schwer vorstellen, wie relevant 10 cm mehr oder weniger sein können. Doch wer selbst groß gewachsen ist, weiß: Mit 1,90 m Bettlänge kommt man einfach nicht weit. Oder besser gesagt: die Füße kommen zu weit – nämlich über das Ende des Bettes hinaus. Glück im Unglück hat man, wenn das Bett zwar unten eine Kante hat, aber man seine Füße durch die Stäbe schlängeln kann – dann zwar immerhin gerade Beine, aber dafür die Füße hinter Gittern. 🙈

Und das ist nicht nur unbequem, sondern auf Dauer auch gesundheitlich problematisch. Denn man liegt automatisch verkrampft, zieht die Beine an oder versucht, diagonal zu schlafen. Ergebnis: Rückenschmerzen, Nackenschmerzen – in meinem Fall zwei dringend nötige Massagen während meines Urlaubs.

Airbnb und die Suche nach dem langen Bett

Grosse Menschen diagonal im zu kurzen Bett
Diagonale Länge ist ok – aber blöd, dass meine Partnerin jetzt auf dem Boden schlafen muss

Vor meiner Reise habe ich daher vorausschauend gehandelt: Ich habe bei Airbnb jede einzelne in Frage kommende Unterkunft angeschrieben – und explizit nach der Bettlänge gefragt. Ich habe erklärt, dass ich 2 Meter groß bin und mindestens ein 2,00 m langes Bett brauche – am besten sogar länger. Die meisten Vermieter waren freundlich, einige haben nachgemessen, andere einfach „Ja, das passt schon“ geschrieben.

In der Realität angekommen, war das Ergebnis leider oft ernüchternd. Bei einer Unterkunft hieß es, das Bett sei 2 Meter lang – in Wirklichkeit endete es deutlich früher, meine Füße hingen rund 10 cm über das Bett hinaus. Ich wusste sofort: Entweder wurde nicht richtig gemessen, oder meine Nachfrage wurde nicht ernst genommen. Beides keine gute Basis für erholsamen Schlaf.

Die Folge: Verspannungen statt Erholung

Nach der ersten Nacht wachte ich auf wie nach einem Langstreckenflug in der Economy Class. Steifer Nacken, schmerzende Schultern, verspannter Rücken. Nach ein paar Nächten musste ich mir professionelle Hilfe holen – zwei Massagen später ging es wieder einigermaßen.

Und das alles, weil ein eigentlich simples Bedürfnis – ein ausreichend langes Bett – nicht erfüllt wurde.

Warum das Problem größer ist als gedacht

Grosser Mensch im zu kurzen Bett
Zu kurz, aber meine Partnerin kann mit im Bett schlafen

Ich bin mit dieser Erfahrung nicht allein. In vielen Ländern sind 1,90 m-Betten Standard. Das mag für den Großteil der Bevölkerung ausreichen, für große Menschen wie mich aber nicht. Und weil Betten oft „mit Matratze“ gemessen werden oder das Kopfteil in die Liegelänge hineinragt, wird aus den angegebenen 2 Metern in der Praxis oft viel weniger.

Was mich dabei besonders frustriert: Die fehlende Sensibilität für dieses Thema. Es geht hier nicht um Luxus oder Komfort auf Fünf-Sterne-Niveau. Es geht um Grundbedürfnisse – um Schlaf, Gesundheit und Erholung.

Mein Appell an Vermieter & Plattformen

An alle Ferienhaus-Vermieter: Wenn ihr eure Unterkunft groß gewachsenen Gästen zugänglich machen wollt – messt eure Betten ehrlich aus. Von Kopfteil bis Fußkante, Liegelänge, keine Außenmaße. Und gebt die Maße transparent in der Beschreibung an.

Und an Plattformen wie Airbnb: Warum gibt es noch keine Filteroption nach Bettlänge? Für viele große Menschen wäre das ein echter Gamechanger und würde in der Reisevorbereitung immens viel Zeit und Nerven sparen.

Fazit: Augen auf bei der Bettenwahl

Als große Person muss man auch im Urlaub oft Kompromisse machen. Aber gerade beim Thema Schlaf sollte das nicht nötig sein. Ich werde jedenfalls bei künftigen Reisen noch genauer nachfragen – und hoffe, dass sich in Zukunft mehr Bewusstsein für diese Problematik entwickelt, sodass es mehr Hotels und Ferienwohnungen mit einem Bett für große Menschen gibt.

Tim Peters, Gründer von grosse-menschen.info